Demenz

Demenz: Bessere Betreuung durch person-zentriertes Verständnis

Menschen mit Demenz benötigen eine individuellere Betreuung und Pflege. Das gilt ganz besonders für die Tagespflege, wo sie einen Anteil von bis zu 90 Prozent ausmachen. Das Schwerpunkt-Thema der November-Ausgabe der Fachzeitschrift “TP” widmet sich den Gästen mit Demenz – und weist einen Weg zu einem “person-zentrierten” Betreuungsansatz.

Foto: Adobe Stock/LIGHTFIELD STUDIOS (Symbolbild). Das Symptombild der Demenz umfasst Einbußen an kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Vor allem betroffen sind das Kurzzeitgedächtnis. Bei einigen Formen kommt es auch zu Veränderungen der Persönlichkeit.

Die demografische Entwicklung fordert die Tagespflege in der Betreuungsarbeit heraus. Dazu gehört auch, dass immer mehr Menschen mit Demenz betreut werden. “Mittlerweile spricht man schon von einem Anteil der Gäste mit Demenz von zirka 90 Prozent”, berichtet Ruth Wetzel, freiberufliche Dozentin zum Thema Demenz, in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift “TP”. Daher dürfe die Entwicklung nicht stehen bleiben: Menschen mit Demenz bräuchten individuellere Betreuung und Pflege, so die Expertin.

“Der Mensch hat ein Bedürfnis und kann es verbal nicht äußern”

Bei der fachlichen Weiterentwicklung könne der Expertenstandard “Beziehungsstandard in der Pflege von Menschen mit Demenz” unterstützen, der seit 2019 im Pflegealltag etabliert werden solle. “Der Expertenstandard fordert uns in der Umsetzung heraus, aber er bietet uns dadurch fachliche Weiterentwicklung in der personzentrierten Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz”, betont Wetzel.

Und was bedeutet das in der Praxis? “Der Mensch hat ein Bedürfnis und kann es verbal nicht äußern”, so Wetzel. “Nun versucht er sich so zu verhalten, dass er dieses Bedürfnis erfüllt bekommt.” Dies könne sich verschieden äußern. “Er sucht einen anderen Weg Aufmerksamkeit zu bekommen, er klopft mit der Hand auf den Tisch oder ruft dauernd hallo, hallo oder Hilfe, Hilfe”, erklärt die Expertin. Verbale und nonverbale Verhaltensweisen wie z. B. schreien, Gegenstände werfen, schlagen etc. forderten dringend zur Reaktion auf. Es sei sicher, dass ein Bedürfnis dahinterstecke. “Der Mensch mit Demenz will einfach etwas mitteilen, wozu er verbal nicht mehr in der Lage ist”, erklärt Wetzel “Vielleicht hat er Hunger oder Durst. Vielleicht braucht er körperliche oder emotionale Zuwendung oder er möchte in Ruhe gelassen werden.”

Lesen Sie das ganze Schwerpunktthema – inklusive “Gebrauchsanweisung” für die Betreuungsplanung von Menschen mit Demenz – in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift “TP”.