Management

Telematikinfrastruktur: Es bleibt noch viel zu tun

Die Anbindung von Pflegediensten an die Telematikinfrastruktur gewinnt an Dynamik. Ab Januar 2024 müssen Pflegedienste verpflichtend Verfahren wie die „Kommunikation im Medizinwesen“ einführen. Doch vor den Akteur:innen liegt noch viel Arbeit.

Pflegekräfte mit Laptops an einem Tisch.
Bild: New Africa - AdobeStock (Symbolbild). Allen Startschwierigkeiten zum Trotz sind die in den Modellprojekten aktiven Pflegeunternehmen Überzeugungstäter in Sachen Digitalisierung. 

In der professionellen Pflege soll die Anbindung an die Telematikinfrastruktur unter anderem Pflegepersonen entlasten und eine schlankere Verwaltung ermöglichen. Ein Beispiel: Mit dem Dienst “TI-Messenger” sollen sich Pflegekräfte zukünftig rasch mit der Arztpraxis oder dem Krankenhaus austauschen können, z. B. im Rahmen von Telemedizin. So könnten stressige Besuchstermine für die Pflegebedürftigen entfallen. Erste TI-Messenger-Lösungen werden für Mitte 2023 erwartet.

Frage man jedoch bei Pflegedienst-Unternehmer:innen nach, so der Fachjournalist Darren Klingbeil im Schwerpunkthema der Februar-Ausgabe von “Häusliche Pflege”, stoße man auf einen eher “ernüchternden Tenor”. So verbinde Peter Groeneveld, Inhaber und Geschäftsführer der “Prosanitas – Ambulante Kranken- und Seniorenpflege” in Emden, mit der TI-Einbindung die Hoffnung auf “eine deutliche Einsparung der Verwaltungsarbeit”. Diesbezüglich seien die Erfahrungen, die er im Modellprojekt nach § 125 SGB XI sammele, noch dürftig. Mit Blick auf Unternehmensprozesse werde so noch “nicht viel beschleunigt”, alles sei “noch in der Erprobung”: “Mit einem einzigen Arzt als Partner ist der Einspareffekt eher gering.” Die ambulante Pflege sei “2024 mit der TI dran“, blicke er dennoch hoffnungsvoll nach vorne. „Bis dahin müssen wir abwarten und testen.“

“Jetzt mit der Anbindung beschäftigen”

Wie das ebenfalls im Modellprogramm der Kassen aktive Pflegeunternehmen “Lebensbaum” in Lindlar berichte, optimiere es “mit Hilfe der Telematikinfrastruktur die eigenen Prozesse, indem es die Kommunikation mit anderen Leistungserbringern digitalisiert und komplexe Vorgänge, wie zum Beispiel die Medikamentenbeschaffung, in die TI integriert”. Laut Geschäftsführer Bernhard Rappenhöner würden dadurch “insbesondere Prozesse, die intersektorale Abstimmung benötigen, durch KIM vereinfacht”. (Die “Kommunikation im Medizinwesen” – kurz: KIM – ermöglicht eine sichere digitale Kommunikation und einen sicheren Austausch sensibler Informationen unter Leistungserbringern und Institutionen im Gesundheitswesen.) Pflegeunternehmen rät Rappenhöner, “sich bereits jetzt mit der Anbindung zu beschäftigen und sich der Unterstützung durch den Primärsystemanbieter bzw. externe Unternehmensberater zu bedienen”.

Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.