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Bremen: Streit um Finanzierung der Pflegeausbildung

Die Verhandlungen um die Finanzierung der reformierten Pflegausbildung ab 2020 sind in Bremen gescheitert. Leistungserbringer, Leistungsträger und das Land konnten keine Einigung erzielen. Eine Interessengemeinschaft aus Krankenhausgesellschaft, Freier Wohlfahrtspflege und privaten Leistungserbringern sieht die Umsetzung nun als bedroht. 

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Die Kostenträger bieten den Leistungserbringern derzeit eine zu geringe Vergütung des Ausbildungsaufwandes, so ein Zusammenschluss aus Krankenhausgesellschaft, freier Wohlfahrtspflege und privatem Arbeitgeberverband.

Foto: Adobe Stock/James Steidl 

In Bremen bieten die Kostenträger den Ausbildungsbetrieben eine Vergütung von 6.500 Euro. Dies sei der bundesweit niedrigste Wert, so der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) – der Bundesdurchschnitt liege bei 8.243 Euro. "Zusätzlich soll diese völlig unzureichende Pauschale um weitere zwölf Prozent für die Langzeitpflege und für die ambulante Pflege abgesenktwerden", kritisiert Johanna Kaste, Landesbeauftrage Bremen des bpa, in einem gemeinsamen Brandbrief der Interessengemeinschaft. Die Leistungserbringer halten die Entscheidungsträger des Landes Bremen in dem Schreiben dazu an, ihre Position zu überdenken. 

Martin Dichter, Vorsitzender des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest sieht die erneuerte Ausbildung ebenfalls gefährdet: "Eine gute Ausbildung von Pflegefachpersonen ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Gesundheit der Bevölkerung."