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Caritas sieht sich bei der Bezahlung an der Spitze der Branche

Die Caritas-Einrichtungen wehren sich gegen das negative Bild der Arbeitsbedingungen in der Altenpflege. Die Dienstgeber des katholischen Wohlfahrtsverbandes stellten am 27. März in Berlin eine Studie vor, wonach der Verband mit der Bezahlung der Pflegefachkräfte an der Spitze der Branche liegt.

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Grafik zur Fachkräftevergütung der Caritas im Vergleich zu anderen Anbietern

Quelle: Caritas/IAB

Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg erstellt. Danach verdient eine Vollzeit-Altenpflegerin bei der Caritas 3.390 Euro im Monat. Das Einstiegsgehalt nach einer Ausbildung beträgt den Angaben zufolge seit Beginn dieses Jahres im Westen 2.712 und im Osten 2.630 Euro im Monat. Der Caritas-Tarif liege damit auf gleicher Höhe wie die Tarife im öffentlichen Dienst und über den Tarifen anderer Wohlfahrtsverbände sowie der privaten Anbieter in der Pflege, sagte der Sprecher der Caritas-Dienstgeber, Norbert Altmann.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in der Debatte über die geringe Entlohnung von Altenpflegerinnen gefordert, eine Fachkraft müsse 2.500 bis 3.000 Euro verdienen. Die Caritas liege deutlich darüber, sagte Altmann. Gut jeder dritte Caritas-Beschäftigte bleibe seinem Betrieb länger als zehn Jahre treu, ergab die IAB-Studie weiter. Drei Viertel der Auszubildenden würden übernommen, die Ausbildungsvergütung sei mit 1.050 Euro im Osten bzw. 1.165 Euro im Westen im Durchschnitt der gesamten Ausbildungszeit vergleichsweise hoch, urteilte das IAB.

Die Koalition strebt einen allgemeinverbindlichen Tarif in der Altenpflege an, um angesichts des Personalmangels die Bezahlung zu verbessern. Die privaten Arbeitgeber lehnen das ab. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände, die zahlreiche Pflegeeinrichtungen betreiben, stehen dem Vorhaben abwartend gegenüber. Altmann sagte dazu, es sei gut, dass über die Löhne in der Pflege breit diskutiert werde. Die Caritas müsse sich mit ihren Arbeitsbedingungen nicht verstecken. (epd)