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Contilia-Gruppe macht Bewohner zu Filmstars
Die Essener Contilia-Gruppe dreht mit Bewohnern und Mitarbeitern ihrer Seniorenstifte einen Film. Nach der Vorlage von Romeo und Julia geht es um die Liebe, aber auch um Demenz.

Im Mai 2019 führte ein besonders schöner Drehblock die Hauptdarsteller nach Italien. Nach dem berühmten Julia-Balkon in Verona ging es zum Gardasee, um eine weitere Szene zu drehen: am kleinen Kiesstrand von Toscolano Maderno.
Foto: Contilia-Gruppe
In der Adaption von Regisseur Orlando Klaus sind es alte Menschen, die sich ineinander verlieben. "Es ist nichts Ungewöhnliches in unseren Seniorenstiften, dass sich die Bewohner auch im hohen Alter noch einmal in jemanden vergucken. Liebe kennt kein Alter und das ist auch gut so", so Katja Grün, die das Filmprojekt für die Contilia leitet.
"Doch für Angehörige ist es oft schwer zu verstehen, manchmal auch belastend, gerade wenn eine Demenz hinzukommt und es vielleicht noch einen Ehepartner gibt, der jedoch nicht mehr als solcher erkannt wird, die Gefühle plötzlich für einen anderen Menschen Achterbahn fahren. Das ist mitunter schwer auszuhalten und es braucht viel Verständnis, von Partnern und Kindern." Dieses Thema fand die Contilia so wichtig, dass sie es Regisseur Orlando Klaus, der schon das Drehbuch zum ersten Film der Unternehmensgruppe schrieb (wir berichteten), ans Herz legte. Und er hat mit viel Feingefühl eine spannende, humorvolle Geschichte entsponnen. Sie trägt den Titel "Das ist doch kein Leben in Mantua".
Hannelore Krusenbaum, die im Seniorenstift St. Andreas in Essen lebt, bekam nach einem Casting die Hauptrolle der Julia. Ihren Filmpartner Rudolf Büchsenschütz alias Romeo lernte sie bei der ersten großen Textprobe mit allen 22 Hauptcharakteren kennen. Sie blühen auf in ihren Rollen und genießen die Drehtage mit all dem Rummel der meist vielen Menschen um sie herum. Das gilt auch für die insgesamt weit über 70 weiteren Darsteller und Komparsen, von denen der Großteil Senioren sind. Das professionelle Filmteam geht dabei sehr behutsam mit allen um und hat sich in diesem auch für sie besonderen Filmprojekt ganz auf die alten Menschen eingestellt. Alle sind Laien und haben besondere Bedürfnisse, manch einer kann nur kurz stehen, braucht viele kleine Pausen oder spielt seine Rolle im Rollstuhl. Alles wird im Team aus Contilia-Mitarbeitern und Filmcrew für die Senioren möglich gemacht. Denn es ist der Spaß, der wie bei allen Contilia-Projekten im Vordergrund steht. "Klar haben wir im März 2020 einen tollen Film, mit dem wir Premiere feiern können. Aber das Wichtigste ist bei uns immer der Weg, das gemeinsame Abenteuer", so Grün.
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