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Dreiviertel Jahr bis eine Stelle besetzt ist

"In einigen Regionen Deutschlands dauert es ein dreiviertel Jahr, bis die Stelle einer Pflegefachkraft neu besetzt werden kann. Die fehlende Sicherstellung bekommen die Pflegebedürftigen, die Pflegekräfte und die Einrichtungen zu spüren", sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).

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bpa-Präsident Meurer mahnt, dass die Hürden bei der Fachkräftezuwanderung schnellstmöglich abgebaut werden müssen.

Foto: Jürgen Henkelmann

Es sei höchste Zeit, dass die Politik sich über die Umsetzung ihres an sich guten Gesetzes Gedanken macht. "Hoffentlich wird jetzt endlich der Flaschenhals in den betroffenen Botschaften beseitigt, damit wir vom Reden ins Tun kommen", kommentiert Meurer, das Spitzengespräch zur Fachkräftezuwanderung im Bundeskanzleramt am 16. Dezember.

Im Kosovo, auf den Philippinen und in Mexiko säßen Tausende von Pflegekräften auf gepackten Koffern. Meist würden sie mehr als ein Jahr warten, bevor sie überhaupt einen Termin in den Botschaften bekommen, um erstmal einen Antrag zu stellen. "Warum hat Bundesaußenminister Maas nicht längst das Personal in seinen Botschaften aufstockt?", fragt der bpa-Präsident.

"Wir können uns solche bürokratischen Girlanden angesichts des Versorgungsnotstands in Deutschland schlichtweg nicht mehr leisten", sagt Meurer und ergänzt: "Wir brauchen ganz dringend Pflegekräfte aus dem Ausland, weil wir die Versorgung pflegebedürftiger Menschen aufgrund der demografischen Entwicklung trotz Rekordzahlen in der Altenpflegeausbildung nicht mehr flächendeckend ermöglichen können."

Die kürzlich von Bundesminister Spahn und Ministerpräsident Hans angekündigte Agentur, die sich künftig um Anträge für Visa, Berufsanerkennung und Arbeitserlaubnis kümmern soll, damit Pflegekräfte aus dem Ausland binnen sechs Monaten in Deutschland arbeiten können, werde deshalb vom bpa ausdrücklich begrüßt. Meurer: "Alle Maßnahmen, die die Zuwanderung von Pflegekräften beschleunigen, sind willkommen."