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Judith Gerlach ist Bayerns neue Gesundheitsministerin
Die bisherige Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) übernimmt in Bayern das Gesundheitsressort. Der Posten war vakant, da der bisherige Amtsinhaber Klaus Holetschek (CSU) seit wenigen Wochen Chef der Landtagsfraktion ist.

Mit gerade einmal 27 Jahren zog Judith Gerlach im September 2013 erstmals in den bayerischen Landtag ein. Auch für sie selbst kam das Mandat damals überraschend. Zehn Jahre und ein paar Wochen später kann Gerlach auf eine politische Karriere verweisen, die vielen Politikern nie zu Teil wird. Seit dem 8. Noivember verantwortet Gerlach mit dem Gesundheitsministerium nun bereits das zweite Haus ihrer Laufbahn. In den vergangenen fünf Jahren hatte sie als erste (und bis dato einzige) Digitalministerin in ganz Deutschland geholfen, das 2018 erst gegründete Ministerium aufzubauen.
Gerlach stammt aus einer Politiker-Familie. Ihr Großvater war der langjährige CSU-Bundestagsabgeordnete Paul Gerlach, ihr Vater war im Stadtrat, auch zwei ihrer drei Geschwister engagieren sich. In der CSU wird Gerlachs Arbeit als Digitalministerin durchaus positiv gesehen, sie habe sich gut entwickelt, heißt es etwa.
Letztlich sei sie eines der größten Talente im Landtag. Zugute gehalten wird ihr dabei insbesondere, dass ihr Haus praktisch ohne direkte Kompetenzen oder einen nennenswerten Etat auskommen musste. Sozusagen als Denkwerkstatt, die den anderen Ministerien Ideen liefern sollte, wie die Digitalisierung vorangetrieben werden kann. Dabei zeigte Gerlach auch, dass sie vor Streitereien nicht zurückschreckt. Ein Disput mit Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger führte gar zur Einberufung des Koalitionsausschusses, um die Wogen zu glätten.
Der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Kai A. Kasri, gratulierte Judith Gerlach zu ihrer Ernennung zur neuen bayerischen Gesundheitsministerin. „Die Pflege war in den letzten Jahren enorm sichtbar in der Arbeit der Landesregierung. Das bleibt hoffentlich so. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Judith Gerlach die Zukunft der Pflege im Freistaat mitzugestalten. Dabei kann ihre bisherige Erfahrung mit Digitalisierungsprozessen eine wichtige Rolle spielen.“
Insbesondere die wirtschaftliche Situation der Einrichtungen und die wegbrechende Versorgung von Pflegebedürftigen aufgrund des massiven Personalmangels seien zentrale Baustellen, die dringend auf Landesebene gemeinsam bearbeitet werden müssten.
Kasri dankte zudem Klaus Holetschek für seine herausragende Arbeit als Gesundheitsminister: „Innerhalb weniger Jahre hat die Pflegepolitik in Bayern eine einzigartige Dynamik entwickelt. Minister Holetschek hat erkannt, wie wichtig alle Maßnahmen zur personellen Entlastung der Einrichtungen sind. Mit einer Beschleunigung der Anerkennung internationaler Kräfte sowie den bundesweit nachhallenden Impulsen zur Entwicklung von Springerkonzepten hat er Wirkung entfaltet. Auch in den verschiedenen Krisen der letzten Jahre hat er mit der ‚schnellen Eingreiftruppe Pflege‘ die Sorgen der Einrichtungen aufgegriffen und in vielen Fällen für praxisnahe Lösungen gesorgt. Für die Pflege in Bayern ist es eine gute Nachricht, dass pflegepolitischer Sachverstand künftig an der Spitze der CSU-Fraktion vorhanden sein wird.“
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