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Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen wird fortgesetzt

Seit 2019 arbeiten in der Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.NI) das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, die niedersächsischen Wohlfahrtsverbände, die Verbände der privaten Anbieter, die Pflegekassen, die Kommunalen Spitzenverbände und die Gewerkschaften für Verbesserungen in der Pflege zusammen. Jetzt wurde Zwischenbilanz gezogen.

Die Niedersächsische Ministerin für Soziales Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens
Foto: Die Foto-Scheune OHZ Die Niedersächsische Ministerin für Soziales Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens (SPD), will die KAP-NI weiterführen.

„Seit dem Start der KAP.NI haben wir alle gemeinsam wichtige Schritte zu einer Verbesserung der Situation auf den Weg gebracht. Gleichzeitig sind sich alle Beteiligten einig, dass in den kommenden Monaten und Jahren weitere folgen müssen – wir haben eine Menge erreicht, vieles liegt noch vor uns. Ich bedanke mich daher bei allen Partnerinnen und Partnern für das bisher Erreichte und die Bereitschaft zur Fortsetzung der KAP.NI“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD).

Aus Sicht der Landesregierung sind dabei neben der weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor allem die Stärkung pflegender Angehöriger und Ehrenamtlicher, die Gewinnung von zusätzlichen Fach- und Assistenzkräften sowie die Digitalisierung der ambulanten Versorgung in den Blick zu nehmen und mit konkreten Maßnahmen zu hinterlegen.

Hanno Kummer, Leiter Verband der Ersatzkassen (vdek) in Niedersachsen, erklärte: „Wir haben gemeinsam viel erreicht. Insbesondere haben wir uns in der zentralen und lange Zeit strittigen Frage der Vergütung ambulanter Pflegedienste geeinigt. Wir mussten dabei alle auch über den eigenen Schatten springen. Im Ergebnis haben wir uns auf ein einfaches, transparentes Modell verständigt, das in dieser Form bundesweit einmalig ist. Höhere Gehälter für die Beschäftigten führen dabei systematisch zu höheren Vergütungen. Landesweit 630 ambulante Pflegedienste in Niedersachsen haben auf dieser Basis schon Vereinbarungen abgeschlossen, und zwar mit erheblichen Vergütungssteigerungen von durchschnittlich knapp 20 Prozent. Nun wollen wir bei dem Kernthema Pflege andere zukunftsweisende Handlungsfelder in den Blick nehmen.“

„Mit der KAP.NI ist auf dem Weg zur Sicherung einer qualitativ guten Versorgung der Pflegebedürftigen in Niedersachsen sowie zur weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeitenden in der Pflege ein guter Start gelungen. Im Ziel sind wir aber noch lange nicht – das wird ein Langstreckenlauf. In allen Bereichen der pflegerischen Versorgung müssen weitere Themen bewältigt werden. Dazu gehören unter anderem die massiv gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten ebenso wie die nach wie vor viel zu bürokratischen Vergütungs- oder Pflegesatzverhandlungen und Doppelprüfungen”, warnte Ricarda Hasch, Vorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in Niedersachsen.