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Mit voller Wucht von der Kostenexplosion getroffen
Die Kostenexplosion auf dem Energiesektor hat den Caritasverband Ahaus-Vreden mit voller Wucht getroffen. Doch wer trägt nun diese Mehrkosten? “In dieser Dimension können die Kosten von uns Trägern nicht aufgefangen oder anders eingespart werden”, sagt der Vorsitzende des Vorstandes des Caritasverbandes, Hans-Peter Merzbach.

Er geht davon aus, dass etliche weitere Träger zunehmend von der Energiekrise und Beschaffungsproblemen betroffen sind, spätestens dann, wenn bestehende Verträge auslaufen und neu verhandelt werden müssen. “Der für die Pflege eingeführte Schutzschirm ist ein sehr wichtiger und notwendiger Schritt, allerdings fehlen Kostenzusicherungen, zum Beispiel in der Eingliederungshilfe oder für energetische Sanierungen von stationären Einrichtungen der Altenhilfe.”
Die SPD-Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp und Nadine Heselhaus sowie die SPD-Landtagsabgeordnete Nina Andrieshen diskutierten mit dem Caritasverband über Energiekostensteigerungen und deren Auswirkungen, dem Einsatz von Honorarkräften in der Bildung und fehlendem Personal.
Matthias Wittland, Vorstand Ressort Pflege und Gesundheit, sprach an, dass die stationäre und die ambulante Pflege in der öffentlichen Berichterstattung in der Vergangenheit zumeist “nur” mit dem Fachkräftemangel auftauchte. “Es ist mittlerweile jedoch festzustellen, dass auch in weiteren Bereichen Kräfte fehlen, sei es in der Betreuung oder der hauswirtschaftlichen Unterstützung.” Hinzugekommen sei nun auch ein weiterer “Mangel”: Stark gestiegene Benzinpreise und die hohe Inflationsrate haben zu einer dramatischen Sachkostensteigerung geführt. Das sei mit den derzeitigen Vergütungen nicht refinanzierbar.
Ein weiteres Problem brachte Caritas-Vorstand Hans-Peter Merzbach in die Diskussion ein: die Bearbeitung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). So kann scheinbar nur ein Teil der niedergelassenen Ärzte die eAU bereits digital versenden. Zwar verfügt laut einer Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung schon fast jede zweite Arztpraxis über das nötige Softwaremodul – doch kann auf Grund von Problemen mit dem System lediglich jede fünfte Praxis die Bescheinigungen für die Krankenkasse auch digital übermitteln. Das führt zu erheblichem Mehraufwand in der Personalabteilung des Caritasverbandes Ahaus-Vreden. Die Mitarbeitenden dort sind zuständig für insgesamt fast 1800 Kolleginnen und Kollegen.
“Wir transportieren ihre Anliegen in die Parlamente auf Landes- und Bundesebene und setzen uns dort für schnelle Lösungen ein”, versprachen die Sozialdemokratinnen nach dem Besuch.
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