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Patientenschützer kritisieren: Pflege macht arm!

Die Sozialhilfeausgaben in Deutschland sind im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent gestiegen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sagte, die Gesamtzahlen belegten, dass Pflege arm mache und forderte Gegenmaßnahmen der Politik.

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Pflege macht arm. Mit einem Anstieg um 6,4 Prozent übernimmt die Hilfe zur Pflege die traurige Spitzenposition.

Foto: epd-Bild / Jürgen Blume

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, kritisierte: "Pflege macht arm. Mit einem Anstieg um 6,4 Prozent übernimmt die Hilfe zur Pflege die traurige Spitzenposition." Immer weniger pflegebedürftige Menschen könnten für ihren eigenen Unterhalt sorgen. Fast die Hälfte der Pflegeheimbewohner ist demnach auf den Staat angewiesen.

"Das ist demütigend, aber von der Politik in Kauf genommen", erklärte Brysch. Denn die gedeckelten Leistungen der Pflegeversicherung setze allein der Gesetzgeber fest. "Das Modell Teilkasko funktioniert aber nicht. Man muss kein Schwarzmaler sein, um zu wissen, dass die Pflegereform diesen Anstieg nicht grundsätzlich stoppen wird." Brysch rief die Bundesregierung auf, "die Pflege in Deutschland zukunftsfähig zu machen".

Bundesweit wurden netto 29 Milliarden Euro für Sozialhilfe ausgegeben, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Der mit Abstand größte Ausgabenposten war die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (16,5 Milliarden Euro), was einem Anteil an den Gesamtausgaben von 56,8 Prozent entspricht. Die Kosten stiegen hier um 5,3 Prozent im Vergleich zu 2015.