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Pflegeeinrichtungen bauen Internet aus
In Seniorenheimen fristet kabelloser Internetzugang meist noch ein Nischendasein. Doch die Pflegeeinrichtungen denken um – auch weil sich die Bewohner verändern.

Laut BAGSO-Schätzungen hat ein Drittel der Seniorenheime Internet. Man stehe beim Ausbau ziemlich am Anfang, sagt Nicola Röhricht, BAGSO-Referentin für Digitalisierung und Bildung.
Foto: AdobeStock/Robert Kneschke
Im Kasseler Seniorenheim Käthe-Richter-Haus können Bewohnern bereits auf digitalem Weg Fotos zwischen ihren Tablets austauschen. Sie schreiben Mails, telefonieren, versenden Kurznachrichten und spielen. Alles kein Problem, denn die Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat WLAN.
Die Nachfrage nach Internet steige, sagt Gerald Fischer, Leiter des Käthe-Richter-Hauses. "Wir merken das vor allem bei Kurzzeitpflegegästen und bei Menschen, deren Familie weiter auseinanderlebt." Nutzungsbeschränkungen des Internets gebe es in seinem Haus nicht. Wer ein Ticket für zehn Euro im Monat erwirbt, kann es nutzen, wie er will: online bestellen, Reisen buchen, surfen, TV gucken oder Filme streamen. Letzteres werde eher selten genutzt – die Netflix-Generation ist in den Heimen noch nicht angekommen.
Dabei sind es laut der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) vor allem Mitarbeiter und Heimleiter, die die Verbreitung von WLAN und Internet vorantreiben. Doch auch Betreiber haben die Zeichen der Zeit erkannt: "Wir erleben bereits, dass die Generation Silver Surfer mit Smartphone, Tablet oder Laptop bei uns einzieht und einen Internetanschluss als wichtig empfindet", sagt Swen Klingelhöfer, Sprecher der AWO Hessen-Süd.
Im Bereich der Sozialen Betreuung setzten sich Tablet-basierte Angebote immer weiter durch. Auch im Bereich der Bewegungsangebote zieht digitale Technik in die Einrichtungen ein (wir berichteten). (eb/dpa)
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