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Pflegekammer befürchtet Abbau der Ausbildungskapazitäten

Der Start des neuen Pflegeberufegesetzes droht für viele Schulen und Pflegeeinrichtungen zum Ausbildungsfiasko zu werden, warnt die Pflegekammer Niedersachsen.

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Mehmecke forderte im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Niedersächsischen Landtags: "Das Land muss umgehend eine ‚Ist-Analyse‘ zur Umsetzung der ‚Pflegeberufereform‘ in Niedersachsen für das Jahr 2020 einleiten."

Foto: Daniel Herrmann

Immer deutlicher werde, dass sich die im Pflegeberufegesetz und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung vorgegebenen Einsatzorte und Einsatzzeiten der Auszubildenden sowie deren Praxisanleitungen, in einigen Regionen nicht realisieren lassen, kritisiert die Kammer. Es gebe Schwierigkeiten, genügend Einsatzstellen für die gesetzlich vorgesehenen Praxiseinsätze der Auszubildenden vorzuhalten. Dabei bilde auch der Stundenumfang dieser Pflichteinsätze für viele Träger in der täglichen Arbeitspraxis ein Problem. 

"Die Pflichteinsätze der zukünftigen Auszubildenden von 400 Stunden, insbesondere in der ambulanten sowie stationären Langzeitpflege, drohen zum Nadelöhr zu werden. Es fehlen allerdings nicht nur Einsatzstellen in diesen Bereichen. Auch besteht die Gefahr, dass auf Grund der neuen Anforderungen insbesondere kleinere Träger nicht die Ressourcen haben, um Nachwuchskräfte auszubilden. Das betrifft insbesondere entsprechend qualifizierte Praxisanleiterinnen und -leiter", warnt Kammerpräsidentin Sandra Mehmecke.

Folglich stellt sich für viele Schulen und Träger der praktischen Ausbildung die Umsetzung der verpflichtenden Inhalte der Ausbildungspläne als problematisch dar. Im schlimmsten Fall, so Mehmecke, reduzieren Einrichtungen zwangsläufig ihre Ausbildungskapazitäten oder bilden zunächst gar keine Fachkräfte aus, wenn die gesetzlichen Vorgaben derzeit nicht zu erfüllen sind.