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Pflegeroboter im Test: Praktisch aber noch zu teuer

Die Frage, ob und inwieweit Roboter wie Pepper Aufgaben in der Pflege übernehmen können, stand im Mittelpunkt einer fachbereichsübergreifenden Studie der TH Mittelhessen.

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Für die Studie kamen zwei High-Tech-Geräte des Typs Pepper zum Einsatz. Dieses Modell ist derzeit europaweit der gefragteste humanoide Roboter.

Foto: TH Mittelhessen

Studierende der Informatik und Betriebswirtschaft, die von Prof. Dr. Gerrit Sames betreut wurden, erfassten zunächst 13 mögliche Einsatzfelder von Pepper im Pflegeheim. Davon wählte das Team drei Anwendungsfälle aus. Es sollte getestet werden, ob die vielseitige Maschine mit ihrer technischen Ausstattung dafür geeignet ist, pflegebedürftigen Menschen Geschichten zu erzählen, als Spielpartner zu dienen und sie anzuhalten, regelmäßig zu trinken. 

Es zeigte sich, dass der Roboter die "Trinkerinnerung", eine insbesondere bei älteren Heimbewohnern wichtige Ansprache, gut übernehmen kann, um Pflegekräfte zu entlasten. Pepper konnte so "angelernt" werden, dass er ein Gesicht erkannte und sein Gegenüber fragte: "Hallo Herr X., möchten Sie etwas trinken?" Zudem war er imstande zu dokumentieren, wie häufig er einer erkannten Person den Trinkhinweis gab.

Im Rahmen des Projekts ermittelten die Studierenden ebenso Peppers Grenzen, vor allem verschiedene noch bestehende technische Hindernisse. Bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit kamen sie zu dem Resultat, dass die erreichte Entlastung des Pflegepersonals gegenüber den durch den Roboter verursachten Kosten derzeit noch keine Anschaffung rechtfertigt. Sie zeigten sich aber optimistisch, dass die Weiterentwicklung von Pepper ihn in naher Zukunft zu einer wirtschaftlichen Alternative auf dem Gebiet der Pflege werden lasse.