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Pflegeversicherung schließt mit Minus ab
Die gesetzliche Pflegeversicherung hat das Jahr 2017 mit einem Minus beendet. Nach Zahlen, die der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) veröffentlichte, betrug das Defizit rund 2,4 Milliarden Euro.

Verbandschef Kiefer zufolge gehen 80 Prozent der zusätzlich angefallenen Ausgaben auf das Konto der Pflegereform.
Foto: GKV-Spitzenverband
Damit endete erstmals seit 2007 wieder ein Jahresabschluss der Pflegekasse mit roten Zahlen. Insgesamt betrugen die Ausgaben im Vorjahr 37,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2007 hatten sie bei 18,4 Milliarden gelegen.
Gegenüber dem Jahr 2016 stiegen die Kosten um etwa 7,5 Milliarden Euro (plus 25 Prozent). Grund dafür war vor allem die jüngste Pflegereform, die höhere Leistungen für die Versicherten vorsieht. Im Juni 2017 bezogen insgesamt 3,1 Millionen Bürger Leistungen der Pflegekasse, 400.000 mehr als noch am Jahresende 2016.
Der für die Pflegeversicherung zuständige Vorstand des Kassenverbands, Gernot Kiefer, betonte angesichts der Entwicklung, es bestehe kein Anlass zur Sorge. Die Pflegeversicherung sei trotz der steigenden Ausgaben derzeit aufgrund der Rücklagen in einer guten finanziellen Verfassung, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Kiefer zufolge gehen 80 Prozent der zusätzlich angefallenen Ausgaben auf das Konto der Pflegereform. Die übrigen 20 Prozent hätte es aufgrund der alternden Bevölkerung ohnehin gegeben. Die zu Beginn des Jahres in Kraft getretene Reform stellt vor allem Menschen mit Demenz besser und soll die häusliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen stärken.
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