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Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler will höhere Gehälter auch durch Steuermittel finanzieren

Die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat zur Finanzierung steigender Gehälter in der Pflege auch die Verwendung von Steuermitteln ins Gespräch gebracht.

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Die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bringt zur Finanzierung steigender Gehälter in der Pflege auch die Verwendung von Steuermitteln ins Gespräch.

Foto: MSAGD

"Uns fehlen schon jetzt landesweit 2.000 Fachkräfte und die Bezahlung ist ein Aspekt der Attraktivität des Berufes. Höhere Gehälter dürfen aber nicht durch steigende Eigenanteile zu Lasten der Pflegebedürftigen und ihrer Familien gehen", sagte die Ministerin bei der bpa-Fachtagung und Mitgliederversammlung am 21. November in Mainz.

bpa-Präsident Bernd Meurer forderte eine ehrliche Diskussion über den Einsatz von Fachkräften. "Wir spüren den Fachkraftmangel jeden Tag in unseren Diensten und Einrichtungen. Die starre Quote führt dazu, dass freie Plätze nicht belegt werden und Pflegedienste neue Patienten nicht mehr annehmen können. Darunter leiden Pflegebedürftige und ihre Familien." Den Plan der Ministerin, auch andere Fachkräfte wie Therapeuten und Hauswirtschafterinnen bei der Quote zu berücksichtigen, begrüßte Meurer, forderte aber flächendeckende Lösungen.

Für die Bewältigung der demografischen Herausforderungen werde auch das private Unternehmertum in der Pflege gebraucht, betonte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler vor rund 150 Vertretern der privaten Pflege. "Natürlich ist es auch in Ordnung, dass mittelständische Unternehmen Gewinne machen wollen, aber ebenso selbstverständlich ist, dass dies nicht zu Lasten der Qualität oder zu Lasten der Pflegekräfte gehen kann", so die Ministerin mit Blick auf die aktuelle Diskussion um die Berücksichtigung des Unternehmerlohns.

"Damit hat Frau Bätzing-Lichtenthäler klar formuliert, was sich schon in den Pflegestärkungsgesetzen nachlesen lässt", bekräftigte Meurer. Die rheinland-pfälzischen Pflegeunternehmer seien bereit, Verantwortung für die Versorgung einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen zu übernehmen. "Dafür tätigen unsere Mitgliedsunternehmen hohe Investitionen. Sie müssen aber die Möglichkeit haben, angemessene Gewinne zu erwirtschaften, auch um ihren Mitarbeitern langfristig sichere Arbeitsplätze bieten zu können."