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Spahn lehnt Familienpflegegeld ab

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat der Einführung eines staatlichen Zuschusses für pflegende Angehörige analog zum Elterngeld eine Absage erteilt. "Pflegegeld wäre eine zusätzliche milliardenschwere Leistung", sagte Spahn. Er halte wenig davon, Vorschläge zu machen, die aktuell kaum finanzierbar seien. 

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Ein Familienpflegegeld sei derzeit kaum finanzierbar, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Foto: Fotolia/Erwin Wodicka

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) warb hingegen für den Vorschlag. Das Projekt könne nicht in der laufenden Legislaturperiode umgesetzt werden, sei aber eine gesellschaftliche Zukunftsaufgabe, sagte Giffey am Samstag in einem Doppelinterview mit der "Rheinischen Post". "Bei uns im Bundesseniorenministerium denken wir über eine Art Lohnersatzleistung nach: ein Familienpflegegeld analog zum Elterngeld, das über einen gewissen Zeitraum gezahlt wird."

Die SPD-Politikerin verwies auf Prognosen, nach denen es bis 2050 4,5 Millionen Pflegebedürftige geben wird. "Ein Familienpflegegeld würde das Pflegesystem auch insgesamt entlasten", argumentierte die Ministerin. "Diejenigen, die zu Hause von Angehörigen betreut werden, müssen nicht in Heimen und nur zum Teil von ambulanten Diensten versorgt werden." (epd)