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Wißmann: „Menschen mit Demenz haben Entwicklungsmöglichkeiten“

Pflege und Betreuungsteams sollten sich nicht auf Biografiearbeit begrenzen lassen, so der Appell von Peter Wißmann, Geschäftsführer von Demenz Support Stuttgart. Anlässlich der Tagung der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung rief er dazu auf, radikaler und frecher zu sein, wenn es um künstlerische und kulturelle Angebote geht.

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Künstlerische Aktivitäten ermöglichen Teilhabe und bieten Menschen mit Demenz Möglichkeiten sich auszudrücken.

Foto: Werner Krüper

Er appellierte an die Anwesenden der Tagung Ende Oktober in Stuttgart, den Menschen mehr zuzutrauen: Nur, weil jemand vorher nie gemalt habe, so Wißmann, heiße das nicht, dass er in der Demenz nicht noch neue Erfahrungen machen könnte. "Denn Kunst vermag etwas, das Sprache nicht kann und hilft Menschen ohne Sprache, sich zu artikulieren, und das ist lebensnotwendig." Daher müsse Kunst forciert werden und dürfe nicht als erstes gestrichen oder in der allerletzten Gliederkette von Pflege und Betreuung stehen.

Er empfahl den Akteuren, für professionelle Angebote Bündnisse zu schmieden und Künstler in die Einrichtungen zu holen, damit Bewohner wie auch Mitarbeiter profitieren. Auf diese Weise könnten Angebote entstehen, die nicht speziell auf Menschen mit Demenz ausgerichtet sind, sondern für alle offen sind und Begegnung auf Augenhöhe ermöglichen.